Rutenmanagement und Schnitt

Ein wesentlicher Bestandteil in der Himbeerkultur ist das Rutenmanagement und der Schnitt. Beim Zeitpunkt sowie der Vorgehensweise des Schnittes ist zu berücksichtigen, ob es sich um Sommer- oder Herbsthimbeeren handelt.
Allgemein ist ebenfalls wichtig, dass kranke Triebe abgeschnitten werden, um die Ausbreitung auf die ganze Pflanze zu verhindern.

 

Sommerhimbeeren

Der erste Schnitt erfolgt nach der Ernteperiode im Sommer. Die bräunlichen Triebe, von denen im heurigen Jahr geerntet wurde, werden bodennah zurückgeschnitten. Dies ist wichtig, damit die neuen grünen Jungruten, die sich bereits gebildet haben, stark heranwachsen können.

Der zweite Schnitt der Sommerhimbeeren wird nach dem letzten Frost, etwa im März, durchgeführt. Dieser Schnitt ist bedeutend um einen möglichst hohen Ertrag, sowie eine gute Fruchtgröße erzielen zu können. Die Jungruten werden auf eine gewünschte Anzahl reduziert und bodennahe abgeschnitten. Empfohlen werden 10-12 Ruten pro Pflanze stehen zu lassen. Hier bleiben die gesündesten und stärksten Triebe erhalten.

 

Herbsthimbeeren

Herbsthimbeeren werden nach der Ernteperiode im Herbst geschnitten. Hier können alle Ruten der Himbeerpflanze bodennahe abgeschnitten werden. Vereinzelt kann man auch, nach Wunsch, ein paar gesunde Triebe über den Winter stehen lassen. Im Frühjahr bildet die Pflanze wieder neue Ruten, mit Früchten für die zukünftige Herbsternte.

 

Düngung und Bewässerung

Die richtige Düngung und Bewässerung kann für die Fruchtqualität, die Fruchtgröße und der Pflanzengesundheit eine essenzielle Grundlage sein. Bei Himbeerpflanzen kann man als Kultivierungsmethode den gewachsenen Boden oder den Anbau im Substrat wählen. Wenn möglich sollte der Boden eine lockere Struktur besitzen, um somit den Wasser-, Nährstoff- und Lufthaushalt gut regulieren zu können. Zur Information kann eine Bodenuntersuchung bzw. Analyse der Vorkulturen und des Gießwassers sehr aussagekräftig sein. Durch diese Untersuchung erhalten Sie einen Einblick in die vorhandenen Nährstoffmengen im Wasser und können entsprechend handeln.
Die ersten Wassergaben werden ohne Dünger empfohlen, dadurch bekommt die Pflanze die Chance die ersten Nährstoffe selbst aus der Erde zu sammeln, und die Wurzeln werden angeregt. Anschließend kann langsam mit der Nachdüngung begonnen werden. Die Versorgung geschieht in der Regel durch eine Tropfbewässerung.

 

Pflanzenschutz

Durch die 1-jährigen oder max. 2-jährigen Pflanzen treten weniger Probleme mit Rutenkrankheiten auf. Häufige Probleme im geschützten Anbau in der Himbeerkultur sind Spinnmilben, Blattläuse und echter Mehltau. Gerade im geschützten Anbau wurden sehr gute Erfahrungen mit Nützlingen gemacht. Je nach Region und Sorte sind ebenfalls Schwierigkeiten von Phytophthora/Wurzelfäule bzw. Überbewässerung bekannt. Gerade bei einem regenreichen Frühling gilt es hier achtsam zu sein. Ab Juli/August ist eine tägliche Ernte sowie Einnetzung des Bestandes sehr wichtig, um die Kirschessigfliege so gut wie möglich zu vermeiden.
Beim geschützten Anbau ist eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln nicht dringend erforderlich, da die Anfälligkeiten sehr gering sind.

 

Ernte

Die Ernte der Himbeeren sollte in einem Pflückrhythmus von 1 bis zwei Tagen erfolgen. Auf ein genaues und sauberes Durchpflücken der Bestände sollte geachtet werden. Dies unterstützt eine bessere Haltbarkeit der Früchte, sowie ein geringeres Risiko für Botrytisbefall. Es wird empfohlen die Ernte unmittelbar nach dem Pflücken in die Verkaufsschale zu legen, damit die Qualität der Erdbeere so gut wie möglich erhalten bleiben kann. Eine anschließende rasche Kühlung ist für die Haltbarkeit der Früchte sehr wichtig.